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Leserinnenbrief zur “Tafel”

Leserinnenbrief

Zum Artikel “Zu Gast an der deutschen Tafel“, Ausgabe 5/2018:

Liebe kritische Perspektive-Team,

Armut ist vor allen Dingen weiblich. Wenn ich mir die Einkünfte von Frauen (Rente) oder Lohneinkünfte anschaue, dann rangieren Rentnerinnen und Alleinerziehende auf der ganz unteren Skala. Die Tafel ist vor allen Dingen von Frauen und Alleinerziehenden mit Kindern besucht worden. Männer machten nicht einmal 20 Prozent aus. Diese sind auch überwiegend ältere Männer, Arbeitslose, Obdachlose. Wenn jetzt die jungen zugewanderten Männer in die Tafel kommen, dann ist das ein ganz neues Phänomen. Junge Männer gab es vorher da gar nicht. Die jungen Männer kommen überwiegend in eine weiblich organisierte Lebensmittelausgabe mit überwiegend weiblichem KundInnenstamm. Konflikte über die Ausgabe gab es schon immer, aber nicht so, wie das einige meiner Bekannten, die in der Tafel Dortmund arbeiten, beschreiben. Die jungen Zugewanderten verhalten sich gegenüber allen weiblichen Mitarbeiterinnen und den KundInnen respektlos, werden übergriffig und greifen ihnen die Lebensmittel weg.

Ihr sprecht das zwar richtig an, verdeckt es dann mit dem Thema Rassismus und der wachsenden Armut, die jetzt die Tafel verwalten soll. Natürlich muss von den jungen Männern verlangt werden, dass sie sich respektvoll verhalten, ansonsten haben sie da wirklich nichts zu suchen. Nur muss das konkret geschehen, nicht pauschal, wie es die Essener Tafel oder auch in Marl passiert ist. Wer übergriffig ist, anderen die Lebensmittel wegnimmt oder Mitarbeiterinnen beleidigt oder schlägt, dem wird die Berechtigung entzogen. Diese Aussage fehlt mir in eurem Artikel. Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit für Linke, so etwas zu fordern. Ansonsten meinen wieder die Rechten, für Frauen (deutsche) auf die Straße gehen zu müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Irmgard

 

—–

M.W.: vielen Dank für den Hinweis. Dass die Tafeln bisher vor allem Frauen versorgten und an der Basis von Frauen betrieben werden, das lag auf der Hand, trotzdem haben wir es übersehen. Danke für den Hinweis. Wir werden auch versuchen, die Kritik an den Übergriffen in Zukunft stärker zu äußern.

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